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Augustustempel und Forum in Pula

Auf dem römischen Forum in Pula wurden, neben dem der Kapitolinischen Trias gewidmeten Tempel, noch zwei weitere errichtet, von denen heute nur noch der Augustustempel sichtbar ist.

Adresse:

Forum

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Forum, der zentrale Platz der antiken, und später auch mittelalterlichen Stadt Pula, befindet sich an der Westseite der Stadt, und wurde im 1. Jahrhundert vor Christus auf dem dafür vorgesehenen Platz, zusammen mit den Gebäuden der ganzen Stadtverwaltung erbaut. Wie auch auf jedem anderen römischen Forum, befand sich auch hier ein Tempel, gewidmet der Kaptolinischen Trias - Jupiter, Juno und Minerva - und am Forum in Pula befanden sich, neben dem mittleren, noch zwei seitliche Tempel. Vollkommen erhalten geblieben ist nur der Augustustempel, während vom anderen nur die Rückmauer sichtbar ist, die man beim Bau des Rathauses benutzt hat. Der zweite Temple war der Dianatempel, im gleichen Stil gebaut, wie der erhaltene Augustustempel. Dieser Tempel war ursprünglich der Göttin Roma und Kaiser Augustus gewidmet; die typische Tempelkonstruktion etstand zwischen den Jahren 2 und 14 nach Christus. Das einfache Viereck besteht aus der Zelle, einem geschlossenen Raum, und dem Vorraum, der sich zum Platz öffnete, und von vier Säulen an der Vorderseite und je einer an den Seiten abgegrenzt wurde. Die Säulen waren aus Marmor und enden in korinthischen Kapitellen. Über den Säulen und der Zellenwand steht ein dreiseitiger Stützbalken mit einem reich geschmückten Fries. Der Stützbalken trägt an seiner dem Platz zugewandten Vorderseite die Inschrift ROMAE ET AVGUSTO CAESARI DIVI FILIO PATRI PATRIAE (Für Roma und Augustus, Sohn des göttlichen Cäsars, Vaters des Heimat) , nach welcher der Tempel geweiht wurde. Darüber ist ein Dreiecksgiebel mit rundem Medaillon. Der Augustustempel ist ein wunderbares Beispiel der frühkaiserlichen römischen Baukunst, und die Dekoration veranschaulicht die hellenistischen Einflüsse. Im Lauf der Geschichte änderte sich die ursprüngliche Funktion des Tempels, so dass er als christliche Kirche und Getreidespeicher diente. Im 19. Jahrhundert wurde es zum Museum der Steindenkmäler, bis zum Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg, als er fast vollkommen zerstört wurde. Die Rekonstruktion dauerte von 1945 bis 1947 und heute ist er Tempel wieder ein Lapidarium.