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Haus Veneziana

Das Haus Veneziana ist das beste Beispiel der venezianisch-gotischen Architektur in Piran. Seine Fassade ist rot, und üppig mit typisch gotischen architektonischen Elementen geschmückt.

An der Ecke der Strasse IX Corpo und des Platzes Tartini befindet sich das Haus Veneziana, ein wunderschöner Bau in venezianisch roter Farbe, und das beste Beispiel der venezianischen gotischen Architektur in Piran. Das Haus wurde Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut und wird für das älteste Gebäude auf dem Platz gehalten; eine der mächtigsten Familien in Piran, Familie Del Bello ließ es errichten. Die Fassade ist reich mit architektonischen Elementen und Verzierungen geschmückt, also mit in Stein gearbeiteten Reliefs, die für die venezianische Gotik typisch sind. Auf der Hauptfassade, die zum Platz Tartini schaut, schmückt ein gotisches Dreifachfenster mit Spitzbögen und gezackter Dekoration, die für die damalige Bauweise charakteristisch war das erste Stockwerk. Zwischen den spitzen Zierelementen sehen wir Steinrosetten in Relief gearbeitet. Außer der Dreifachfenster sehen wir im ersten Stockwerk einen grandiosen Eckbalkon mit Steinbalustrade. Diese Balustrade besteht aus schmalen Säulen, die in Korbkapitellen enden, und die Tafel darüber, sowie in den Ecken und in der Mitte ist mit Menschenköpfen in voller Plastik verziert. Direkt an der Ecke des Gebäudes steht auch noch ein Menschenkopf, hier im Steinrelief. Das zweite Stockwerk des Hauses Veneziana öffnet sich zum Platz hin mit zwei Einzelfenstern, die ebenfalls üppig verziert sind. Beide Fenster haben Fensterbänke, die von Tragbalken mit gemeißelten Löwenköpfen gestützt werden; der Löwe trägt in seinen Pfoten die Inschrift: Lassa pur dir, über deren Interpretation heute noch gerätselt wird. Die Legende sagt, dass sich ein junges Mädchen aus Piran und ein reicher Kaufmann aus Venedig ineinander verliebt haben, aber böse Zungen machten dem Mädchen das Leben in Piran schwer, so lange ihr Liebster auf weiten Reisen war. Wegen ihrer ständigen Klagen ließ der witzige Kaufmann die Tafel anbringen: Lasa pur dir – lass sie nur reden.